D/A-Gegner: 11 Dinge über Braunschweig
D/A-Gegner: 11 Dinge über Braunschweig

Eintracht Braunschweig war mal Deutscher Meister. 1967 holte sich die Mannschaft unter Trainer Helmut Johannsen den Titel vor Favorit 1860 München. Das Sturmduo, bestehend aus Erich Maas und Lothar Ulsaß, schoss Braunschweig mit insgesamt 25 Treffern zum Titel. Mit nur 27 Gegentreffern stellte die Eintracht zudem einen Rekord auf, der erst über 20 Jahre später von Werder Bremen unter Otto Rehagel geknackt wurde. Braunschweig-Fan und Leichtathlet Viktor Siuda lief die 328 Kilometer lange Strecke von Braunschweig zum letzten Spiel nach Essen zu Fuß. Dort entschied die Eintracht dann die Meisterschaft für sich.
Braunschweig war der erste Verein mit „legaler“ Trikotwerbung. Der Trick: Der Jägermeister-Hirsch wurde ins Braunschweiger Vereinslogo eingebaut, ersetzte den roten Löwen. Das Logo blieb bis 1986.
Wormatia Worms spielte für drei Spiele bereits sechs Jahre zuvor mit dem Aufdruck „CAT“ eines Baumaschinenherstellers auf den Trikots.
Eintracht Braunschweig war in den Bundesliga-Bestechungsskandal 1971 verwickelt. Bielefeld-Gönner und Bauunternehmer Rupert Schreiner bot den Braunschweigern 40 000 Euro, wenn sie am letzten Spieltag nicht gegen Rot-Weiß Oberhausen verlieren. Bielefeld und Oberhausen kämpften um den Klassenerhalt. Das Spiel endete 1:1 und hatte aufgrund der Prämie mehrere Verurteilungen vonseiten des DFB zur Folge. Bei Braunschweig wurde unter anderem Kapitän Lothar Ulsaß für knapp anderthalb Jahre gesperrt.
D/A-Trainer Lars Uder hat unter anderem von Braunschweig-Ikone Torsten Lieberknecht (als Spieler und Trainer 15 Jahre in Braunschweig) gelernt. Lieberknecht hospitierte in Barsinghausen, zu einer Zeit, als Uder an der dortigen Sportschule war. Als extrem kompetent und sympathisch habe er den ehemaligen Braunschweig-Trainer kennengelernt. „Er war sehr interessiert an neuen Ideen. Zum Beispiel, dass der Innenverteidiger zum Doppeln rausgeht oder das Verteidigen von Standards“, sagt Uder. Was er von Lieberknecht mitgenommen hat? „Dass nicht eine einzelne Meinung zählt und es nicht die eine richtige Antwort gibt.“
Der größte Star, der jemals das Braunschweig-Trikot trug, war Paul Breitner. Der Weltmeister wechselte 1977 von Real Madrid für ein Jahr zur Eintracht und erzielte in der Saison zehn Tore. Braunschweig erreichte mit Breitner das Achtelfinale des Europapokals (Aus gegen PSV Eindhoven), beendete die Saison in der Bundesliga aber nur auf Platz 13 und scheiterte im DFB-Pokal schon im Achtelfinale. Breitner ging anschließend zum FC Bayern München.
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Eintracht Braunschweig gewann bislang zweimal den Niedersachsen-Pokal – genauso häufig wie die SV Drochtersen/Assel. Bei der letzten Teilnahme 2011 holte Braunschweig den Titel durch einen 2:1-Erfolg über die Kickers Emden. Im selben Jahr gelang Braunschweig der Aufstieg in die zweite Liga. In den vergangenen sieben Jahren nahm Braunschweig als Zweit- oder Erstligist nicht am Niedersachsen-Pokal teil. Der erste Landespokalerfolg gelang im Jahr 2004.
Braunschweig war Gründungsmitglied der Bundesliga und spielte die ersten zehn Jahre der Liga-Geschichte erstklassig. Insgesamt hat Braunschweig 21 Erstliga-Jahre auf dem Buckel und steht in der Ewigen Tabelle der Bundesliga mit 903 Punkten (nach der Drei-Punkte-Regelung) aus 706 Spielen auf Platz 20.
Mit Braunschweigs Meisterschaft 1967 ging die Teilnahme am Europapokal der Landesmeister einher. Von der deutschen Presse zunächst belächelt, scheiterte Braunschweig erst im Viertelfinale an Juventus Turin. In Braunschweig erzielte Eintracht-Profi Peter Kaack beim 3:2-Erfolg das 1:1 – verursachte aber auch gleich zwei Eigentore. Das Rückspiel entschied Juve Minuten vor dem Ende per Elfmeter mit 1:0 für sich. Damals gab es die Auswärtstor-Regelung nicht, die Entscheidung fiel daher im Play-off-Spiel. Turin siegte mit 1:0.
Die SV Drochtersen/Assel hat vor drei Jahren als Regionalliga-Aufsteiger gegen Eintracht Braunschweig (damals zweite Liga) ein Testspiel bestritten. Im heimischen Kehdinger Stadion forderte D/A den Favoriten mit einer engagierten Leistung ernsthaft und verlor nur mit 0:1. Der damalige Torschütze Torsten Oehrl spielt heute für den FC Oberhaid in der Bezirksliga.
D/A-Kapitän Sören Behrmann hat als junges Talent in den Jahren 2007 und 2008 in der Jugend-Bundesliga bei Eintracht Braunschweig gespielt. Der damalige Nachwuchstrainer Torsten Lieberknecht entdeckte Behrmann bei einem Oberligaspiel. „Ich wollte unter Profibedingungen trainieren. Außerdem überzeugte mich das Jugendkonzept“, sagt Behrmann, der sich in Braunschweig zum Bürokaufmann ausbilden ließ. Das Spiel gegen Braunschweig sei natürlich ein „Highlight“, aber aus persönlicher Sicht nichts Besonderes für den D/A-Kapitän. „Klar ist es schön, gegen Eintracht Braunschweig zu spielen, aber ich kenne da niemanden mehr.“
Die Braunschweiger Fanszene gilt als schwierig. Aktuellste Beispiele: Nach dem Abstieg in der vergangenen Saison in die Dritte Liga randalierten „Fans“ in Shuttle-Bussen und wurden in Gewahrsam genommen. Ein Jahr zuvor stürmte der Anhang nach der gescheiterten Relegation in Wolfsburg den Platz.