Weihnachtsmärkte am Wochenende
Weihnachtsmärkte am Wochenende

Weihnachtsmarkt in der Festung Grauerort
Yvonne Brinkmann verkauft auf dem Weihnachtsmarkt in der Festung Grauerort Seifen aus eigener Herstellung. „Alles Handarbeit und ohne Plastik“, erklärt sie und zeigt auf ein Schild vor sich. Die Seifen verpackt sie in Zellophan, das kompostierbar ist oder in den Papiermüll kann. Seit einiger Zeit hat sie auch eine Kooperation mit den Schwinge Werkstätten, die Seifenschalen herstellen. Sie ist bereits zum vierten oder fünften Mal dabei, so genau weiß sie das nicht mehr. Da sie mit den Seifen Kosmetikprodukte vertreibt, ist äußerste Sorgfalt in der Herstellung Pflicht. „Deswegen habe ich auch eine extra Seifenküche eingerichtet“, sagt sie. Es könne schließlich schon Mal vorkommen, dass das Veterinäramt unangekündigt bei ihr klingelt, um die Hygiene und Inhaltsstoffe zu kontrollieren. „Eigentlich ist das Seife sieden ein Hobby, das bei mir halt mittlerweile etwas ausgeartet ist“, erklärt sie lachend. Besonders gut kämen zurzeit sogenannte Haarseifen an, also Seifen, die statt Shampoo zum Haare waschen verwendet werden. Yvonne Brinkmann: „Alles garantiert ohne Plastik.“
Seit 18 Jahren verbringt Jürgenn Detlefsen aus Stade viel Zeit in seiner Werkstatt. Dort drechselt er Obstschalen, Kerzenständer und andere Dekoelemente. „Das habe ich mir alles selbst beigebracht“, erklärt er. Der 75-Jährige ist aktiv und hat keine Lust, nur herumzusitzen. „Ich spiele Badminton, lese oder bin eben in der Werkstatt“ sagt er. Das Drechseln sei teilweise wie eine Mosaikarbeit. Er zeigt auf einen großen Kerzenständer. „Dieser hier besteht aus 360 Einzelteilen. Daran habe ich 50 Stunden gearbeitet“, erklärt er. Es ist ein Hobby, das von vielen Stammkunden und Bekannten geschätzt wird. „Die bringen mir dann auch oft direkt Holz vorbei, das ich dann verarbeite.“
Lisa Stephan ist Vorsitzende vom Förderverein Kita und Schule Bützfleth und steht mit 101 Tütchen voller Kekse auf dem Festungshof Grauerort. Der Erlös der Plätzchen, alle von Eltern und Kindern selbst gebacken, kommt dann in den Fördertopf der Vereine in Bützfleth. Noch weiß sie nicht, wofür konkret das Geld dann verwendet wird – das entscheidet sich dann 2020, wenn die Gelder neu verteilt werden.
Weihnachtsmarkt Drochtersen
Es glitzert und schimmert in prachtvollen Farben auf dem Tisch von Christa Ziesener. Die Otterndorferin steht mit ihrem Baumschmuck auf dem auf dem 41. Kunstmarkt in Drochtersen. Jede Kugel und Figur ist separat eingepackt. „Die sind alle aus Glas“, erklärt Christa Ziesener. Bei dem Baumschmuck, den sie verkauft, handelt es sich größtenteils um Lauscha, einer Baumkugel-Manufaktur südlich von Jena. „Ja ich weiß, das ist Kitsch“, sagt Christa Ziesener, als sie einen bunten Weihnachtmann aus einer Kiste hervorholt: „Aber ich mag Kitsch.“ Sie lacht und betrachtet die Figur. „Alles Handarbeit“, sagt sie und legt ihn behutsam zurück.
Auch Angela von Bargen steht in Drochtersen. Die gelernte Köchin hat allerdings weder Weihnachtsbraten noch Schmorgemüse dabei – sondern dekorative Kissen in verschiedenen Farben und Formen. „Wie man sieht, finde ich Eulen ganz toll“, erklärt Angela von Bargen und zeigt auf die Stellwand hinter ihr. Auch die bunten Patchworkkissen sind in Handarbeit entstanden. „Mit Zuschnitt brauche ich etwa zwei Stunden pro Kissen“, sagt sie. Den Großteil der Ware, die sie auf dem Markt verkauft, ist in den vergangenen vier Wochen entstanden. „Da war auch die eine oder andere Nachtschicht dabei.“ Trotzdem macht der Wischhafenerin ihr Hobby viel Spaß. In den Urlauben in Dänemark sammelt sie Treibholz und Strandgut, dass sie dann auch weiter verarbeitet und als Aufhänger für die Eulen verwendet. Sie fügt hinzu: „Als Kind wollte ich übrigens richtig gerne Schneiderin werden. Jetzt bin ich Köchin. Und schneidere trotzdem.“
Meike Marx hat in den vergangenen Wochen ebenfalls mehrere Nachtschichten hinter sich, um mit möglichst viel schöner Ware auf dem Kunstmarkt zu stehen. Sie verkauft Dekoration aus Holz, darunter Lampen und Kerzenhalter. „Das habe ich mir alles selbst beigebracht“, sagt Meike Marx. Für ihr Hobby verwendet sie Holz in einer kleinen Werkstatt auf dem Grundstück. „In den letzten Wochen war es aber quasi eine Vollzeitstelle“, so die Wischhafenerin. Mit besonders viel Herzblut stellt sie Lampen her, die sie wir Pilze auf dem liebevoll dekorierten Aussteller-Tisch aufgereiht hat.
Weihnachtsmarkt Kutenholz
Ob beim Weihnachtsmarkt, dem Maibaumfest oder anderen Veranstaltungen des Kutenholzer Heimatvereins – die vereinseigene Kindertheatergruppe ist häufig mit von der Partie, wenn es ein Fest zu feiern gibt. Jessica Meyer aus Kutenholz übt mit den Kindern zu jedem Anlass das passende Stück ein. „Ich möchte die plattdeutsche Sprache nicht aussterben lassen“, so die 38-Jährige. Am Sonnabend präsentierte sie neben dem Heimathaus mit ihren jungen Schauspielern das Stück „De Adventskranz“, das schon seit den Herbstferien einstudiert wurde. Denn nach sechs Jahren Erfahrung weiß sie: Wenn die Kinder selbst kein Plattdeutsch sprechen, kann das zur Herausforderung werden. Die Aufführung passt perfekt in das Programm des Kutenholzer Weihnachtsmarktes, denn für Kinder ist viel dabei: Neben dem Theater schmückten die Kindergartenkinder den Weihnachtsbaum und natürlich kam auch der Weihnachtsmann mit einem großen Sack Geschenke vorbei. Auf dem Bild von rechts: Marlon Stabel, Jarik Meyer, Jessica Meyer, Mirja Meyer, Pauline Kula, Josey Christensen Es fehlt: Fiona Steffens.