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Thomann investiert Millionen in Uznach statt in Schmerikon

Die Thomann Nutzfahrzeuge AG ist mit 90 Mitarbeitenden einer der grössten Betriebe von Schmerikon. Nach 22 Jahren zügelt der Betrieb nun aber ins Nachbardorf Uznach. Und investiert dort Millionen in einen neuen Firmenhauptsitz – zusammen mit der Uzner Traditionsfirma Otto Hofstetter.

Südostschweiz
Autor Südostschweiz (User Generated Content*)User Generated Content is not posted by anyone affiliated with, or on behalf of, Playbuzz.com.
auf 24. März 2017
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Für Firmenchef Luzi Thomann ist es die grösste Investition seit der Firmengründung vor 22 Jahren. Er will einen zweistelligen Millionenbetrag in einen neuen Hauptsitz stecken. Dieser wird allerdings nicht wie bisher in Schmerikon stehen – sondern in Uznach. Dort tut sich Thomann mit der Otto Hofstetter AG zusammen. Diese hat kürzlich das 20 000 Quadratmeter grosse Nachbargelände von Mettler Toledo gekauft.

Eine Halle, zwei Firmen

Auf rund 10 000 Quadratmetern planen Hofstetter und Thomann auf der Wiese beim Linthpark eine gemeinsame Halle für die beiden Firmen. Diese soll 2020 bezugsbereit sein. Die Otto Hofstetter AG, die im Bereich Werkzeug- und Formenbau für Lebensmittelverpackungen erfolgreich geschäftet, wird darin einen neuen Geschäftszweig unterbringen. «Bis jetzt sind wir ein reiner Kompenentenlieferant», erklärt Hofstetter. Neu wolle man ganze Produktionsanlagen verkaufen sowie Service und Unterhaltsleistungen anbieten. Eine solche Produktionsanlage hat einen Wert von rund 1,5 Millionen Franken.

Auf dieser Wiese beim Linthpark entsteht eine gemeinsame Halle für beide Firmen.

Für das reine Gebäude rechnet Hofstetter mit einer Investition von rund zwei Millionen Franken. Die Halle wird vier Montageplätze umfassen. Offen sei, wie viele Mitarbeitende zusätzlich beschäftigt werden. Die Spanne könne von fünf bis 25 neuen Arbeitskräften reichen, so Hofstetter. Heute beschäftigt die Firma 185 Angestellte.

«Beim Bau der Halle haben wir die gleichen Bedürfnisse, daher gibt es einige Synergien.»

Otto Hofstetter (links) und Luzi Thomann

Inhaber der beiden Firmen

Beim Bau der Halle haben beide Firmen die gleichen Bedürfnisse, erklären die Firmenpatrons. «Es gibt daher einige Synergien.» Dank effizienteren Abläufen könne er die Arbeitsfläche für Service und Unterhalt von Nutzfahrzeugen fast verdoppeln, schwärmt Thomann. Zudem werde man Anlagen auf dem allerneuesten technischen Stand einbauen. «Das gibt für die ganze Firma einen Schub», ist Thomann überzeugt. Er plant zudem einen Ausbau von 90 auf 110 Mitarbeitende.

«Wäre gerne geblieben, aber…»

Für Uznach ist das gemeinsame Investment ein Glücksfall. «Nach der Ankündigung von Mettler Toledo, den Standort Uznach zu schliessen, haben wir uns Sorgen gemacht», erklärt Gemeindepräsident Christian Holderegger. Laut Patron Otto Hofstetter hat die Firma einen tiefen zweistelligen Millionenbetrag für das Gelände hingelegt. «Ich glaube nicht, dass wir das höchste Angebot machten», so Hofstetter. Mettler Toledo habe das Gelände aber wohl bewusst einem ansässigen Betrieb geben wollen. «Wir sind sehr froh, dass nun zwei Einheimische in den Standort investieren», so Holdereggger.

«Nüchtern betrachtet, fehlt in Schmerikon einfach der Platz für ein modernes Firmengebäude.»

Luzi Thomann

Firmeninhaber Thomann Nutzfahrzeuge AG

Thomann wäre gerne in Schmerikon geblieben. In den letzten 22 Jahren sei man Teil des Dorfes geworden. «Wir haben es extrem zu schätzen gewusst, dass die Bevölkerung stets hinter uns stand.» Doch nüchtern betrachtet fehlte laut Thomann am bisherigen Standort beim Bahnübergang in Schmerikon der Platz für ein modernes Firmengebäude. Die Gemeinde Schmerikon versuchte mit der Ortsgemeinde Ersatz zu beschaffen, doch das Verfahren sei kompliziert und dauere gemäss Gemeindepräsident Félix Brunschwiler an.

Wohnungen statt Werkhalle

Er bedauert, dass Thomann in die Nachbargemeinde wechselt. Er könne aber den unternehmerischen Entscheid verstehen. Direkte Konsequenzen habe der Umzug am ehesten für die umliegenden Geschäfte und Restaurationsbetriebe. Steuerlich seien die Auswirkungen dagegen gering. Firmensteuern machen laut Brunschwiler ohnehin nur fünf bis sieben Prozent der Einnahmen von Schmerikon aus. «Positiv ist, dass die Arbeitsplätze im Siedlungsgebiet bleiben», meint Brunschwiler.

«Wir sind sehr froh, dass nun zwei Einheimische in den Standort investieren.»

Christian Holderegger

Gemeindepräsident Uznach

Aus Sicht der Gemeindeentwicklung ist er über den Wegzug der Fahrzeuglastigen Firma aus dem Dorfkern zudem nicht unglücklich. «Mittelfristig möchten wir aus dem Gebiet eine gemischte Wohn- und Gewerbezohne machen», sagt der Gemeindepräsident Noch ist offen, was mit den Gebäuden von Thomann in Schmerikon nach 2020 passiert.

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