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Römer bevölkern die Schweiz und die Linthregion

Bis zum 4. Jahrhundert nach Christus war die Schweiz römisch. In der Linthregion finden sich viele Spuren dieser Zeit – nicht nur in Kempraten, dem römischen Hauptort der Region.

Südostschweiz
Autor Südostschweiz (User Generated Content*)User Generated Content is not posted by anyone affiliated with, or on behalf of, Playbuzz.com.
auf 23. Jan. 2017
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Die Geschichte der Schweiz in römischer Zeit spielte sich zwischen dem 1. Jahrhundert vor Christus und dem 5. Jahrhundert nach Christus ab. Die Eroberung des heutigen Schweizer Raumes durch das Imperium Romanum begann mit der Unterwerfung des südlichen Tessins (Territorium der Insubrer). Die römische Herrschaft über die Gebiete nördlich der Alpen – und damit auch über die Schweiz – dauerte bis Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr.. Römische Strukturen überlebten das Ende des Römischen Reiches in Teilen der Schweiz jedoch bis ins Frühmittelalter.

Lange Herrschaft: Die Römer waren rund 400 Jahre lang in der Schweiz.

Helvetien wird in das Römische Reich eingegliedert

Den Berichten des römischen Feldherrn Gaius Julius Caesar zufolge wollten die Helvetier im 1. Jahrhundert v. Chr. aus dem Gebiet des heutigen Schweizer Mittellands nach Gallien auswandern. Der römische Staat und gallische Stämme sahen sich dadurch bedroht, weshalb Caesar die Helvetier in der Schlacht bei Bibracte (heute bei Montmort, Departement Saône-et-Loire, F) mit Gewalt an der Auswanderung hinderte und ins Mittelland zurückschickte.

Fünf Fakten zu Römern

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Bis ins 1. Jahrhundert v. Chr. wurde danach das gesamte Gebiet der heutigen Schweiz schrittweise ins Römische Reich eingegliedert. Im Mittelland wurden zur Unterstützung der römischen Herrschaft zahlreiche Kolonien angelegt. Die Sicherung der Rheingrenze und die Unterwerfung der Alpenvölker im Wallis und in Graubünden erfolgten spätestens bis zum Ende der Regierungszeit des Augustus (31 v. Chr. bis 14 n. Chr.). Damit wurden die strategisch wichtigen Alpenpässe einverleibt.

Die römische Schweiz hat vier Zentren

Der grösste Teil der heutigen Schweiz war während der Kaiserzeit der römischen Provinz Germania superior zugeteilt. Die Ostschweiz, Wallis und Graubünden gehörten zur Provinz Raetia. Die Grenze der Provinzen Raetia und Germania superior verlief vom Bodensee über den Walensee und das Berner Oberland zum Genfersee.

Römische Schweiz: Haupstadt des Helvetischen Reichs war Avenches im Kanton Waadt.

Zentren der römischen Schweiz waren die alte helvetische Hauptstadt Aventicum (Avenches VD) sowie die römischen Kolonien Julia Equestris (Nyon VD), Augusta Raurica (Augst BL/Kaiseraugst AG) und das Forum Claudii Vallensium (Martigny VS). Die rechtliche Besserstellung der Kolonien bewog viele römische Bürger, sich in Helvetien anzusiedeln.

Zeitzeuge: Das Amphitheater von Avenches gilt als das grösste römische Monument der Schweiz.

Das Ende der Zeit der Römer in der Schweiz wird meist auf 401 mit dem Abzug ihrer Truppen gleichgesetzt. Im 6./7. Jahrhundert prägte das Vordringen der Alemannen die Schweiz. Eine erste christliche Mission durch die Iren Kolumban und Gallus scheiterte 610 in Tuggen. 741 ist in Benken ein Kloster (Babinchova) archivalisch nachgewiesen. Hier befand sich das Machtzentrum der alemannischen Beata-Landolt-Sippe, die ihre Güter dem Kloster St. Gallen stiftete.

Die Römer hinterlassen Spuren im Linthgebiet

Die Römer hinterliessen im Linthgebiet meist in der Nähe von Gewässern zahlreiche Spuren: Geldstücke, Kultgegenstände, Gefässscherben, Waffenteile, Strassenstücke, Bauteile und viele andere Dinge.

In Kempraten, gewissermassen dem römischen Hauptort des Linthgebietes, entstand ab 30/40 n. Chr. eine kleinstädtische Siedlung (Vicus mit 1000 bis 2000 Bewohnern). Kempraten ist ein unvergleichbarer archäologischer Brennpunkt: In keinem anderen Ort der Linthregion ist in den letzten Jahren so viel ergraben worden – es wurden etwa Reste von Tempeln und anderen Bauten freigelegt.

Auf dem Biberlichopf, Ziegelbrücke/Schänis, bei Voremwald, Filzbach, und bei Stralegg, Betlis/Amden, haben sich Mauern römischer Wachtürme erhalten. Funde von Münzen – teils mit Kaiserbildnissen – wurden fast in allen Linthgemeinden gemacht. Viele dieser Geldstücke sind heute nicht mehr auffindbar.

Unter der Kirche Altendorf wurden Ziegelfragmente gefunden, in Eschenbach traten Überreste von Hohlziegeln zutage – in beiden Fällen mutmasslich von einer römischen Fussbodenheizung, einer Hypocaust-Anlage. An einigen Stellen kamen Metallstücke zum Vorschein.

Das Spektrum der Funde bei den Wehrtürmen Biberlichopf und Voremwald ist breit: Pfeilspitzen, Schnallen, Beilfragmente, Meissel, Messer, Beschläge, Abschaber (Strigilis) – und besonders Nägel. Sie belegen, dass dadurch hölzerne Elemente der Wachtürme (Dachstuhl, Möbel) zusammengehalten wurden.

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