«Malancuneia» - Folge 2
«Malancuneia» - Folge 2
5 Fragen an Heimwehbündnerin Eliane Champod-Lombriser
5 Fragen an Heimwehbündnerin Eliane Champod-Lombriser
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Warum hast Du Graubünden verlassen?
Eliane Champod-Lombriser
Wenn man jung ist, hat man Träume ... Träume sind dazu da, sie zu verwirklichen. Mein Traum war es, bei der Swissair als Flight Attendant die Welt zu erkunden. So verliess ich im September 1998 schweren Herzens mein geliebtes Chur und zog nach Kloten. Als Wochenaufenthalterin behielt ich trotzdem noch ein Bein (oder mehr) in Chur und war regelmässig dort bei meiner Familie. Im Dezember 1999 sollte ein Einsatz aus der Reserve (auf Abruf bereit irgendwo hin zu fliegen) mein Leben erneut verändern. Ich wurde für eine Woche nach Afrika eingeteilt. Bei der Übernahme des Fliegers in Douala sah ich meinen jetzigen Mann (Mitglied der ankommenden Crew) das erste Mal. Als ich ihn Tage später in Yaoundé wiedersah, wusste ich: Diese Begegnung wird Folgen haben. Es kam, wie es kommen musste. Im November 2000 brach ich meine Zelte in Kloten ab und entfernte mich noch mehr von Chur. Ich zog in die Romandie in die Nähe von Lausanne.
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Was gefällt Dir an der neuen Heimat besser?
Eliane Champod-Lombriser
Mittlerweile wohne ich im Unterwallis. Das Einleben war nicht einfach, aber jetzt sehe ich doch auch die Vorzüge. Hier gefällt mir die Nähe zum Genfersee, die lockere Art der Menschen und das windfreie Klima. Zudem gibt es hier extrem viele Ausflugsmöglichkeiten.
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Was gefällt Dir an der neuen Heimat nicht so gut?
Eliane Champod-Lombriser
Die Distanz zu Chur macht mir immer noch zu schaffen. Es wäre schön, wenn ich auch einmal spontan nach Chur könnte, einfach um jemanden zu treffen, etwas zu trinken oder um zu sehen, was sich in der Stadt wieder verändert hat. Ansonsten ähnelt die Gegend hier unserem Bündnerland ziemlich, somit gefällt es mir hier ganz gut.
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Was vermisst Du am meisten?
Eliane Champod-Lombriser
Meine Familie. Und die Churer Atmosphäre. Das kann wahrscheinlich nur jemand verstehen, der in Chur aufgewachsen ist und nicht mehr dort lebt. Chur ist einfach Chur. Wenn man beim Bahnhof ist oder aufwärts in Richtung Manor geht, kommen so viele Erinnerungen hoch. Dann weiter Richtung Altstadt ... Es ist einfach immer schön, wieder dort zu sein. Wenn man dann noch Bekannte trifft, ist es das Tüpfelchen auf dem i.
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Wann kommst Du zurück?
Eliane Champod-Lombriser
Ich bin ungefähr alle zwei Monate für ein Wochenende in Chur. Diese Wochenenden vergehen einfach immer viel zu schnell. Aber im Winter verbringe ich regelmässig meine Skiferien in den Bündner Bergen, in Lumbrein. Ganz zurück werde ich wohl nicht mehr kommen. Meine Kinder sind zu sehr in der Romandie verankert.