Dieser Uzner rettete schon drei Menschen das Leben

Der Uzner Stefan Bleiker und der Richterswiler Theodor Jlya Buchle retteten eine Frau in Italien vor dem Ertrinken – das war vor bald sieben Jahren. Jetzt erhielten sie dafür eine Auszeichnung. Für den Uzner ist es nicht das erste Mal, das er Leben rettet.

Südostschweiz
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auf 24. März 2017
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Für ein verlängertes Wochenende reisten der Uzner Stefan Bleiker und sein Freund Theodor Jlya Buchle im Mai 2010 nach Italien. Im Fluss Po wollten sie Welse fischen. Dass sie dabei einer Frau das Leben retteten, hätten sie nie erwartet.

«Hörten Aufprall auf dem Wasser»

Am Tag der Heimreise warfen Bleiker und Buchle ein letztes Mal ihre Köder aus. «Plötzlich hörten wir einen Aufprall auf dem Wasser und ein Mann am Ufer fing an, wild zu gestikulieren», erinnert sich Bleiker. Kurz danach tauchte eine Jacke aus dem Wasser auf und kurz auch der Kopf einer Frau. Die beiden Bootsführer merkten sich die Stelle und fuhren vorsichtig hin. «Man muss sich vorstellen, der Po ist ein breiter Fluss mit einer schnellen Strömung – und sehr trüb. Wir sahen die Frau nicht und mussten aufpassen, dass wir sie nicht überfuhren.»

«Anhand von Blasen im Wasser kann man relativ gut sehen, wo die Person etwa sein muss.»

Als ehemaliger Fährkommandant hat Bleiker Erfahrung. «Anhand von Blasen im Wasser kann man relativ gut sehen, wo die Person etwa sein muss», sagt der 47-Jährige. Schliesslich kriegte Buchli die Frau an den Haaren zu fassen. Dann ging ein Kampf los: «Die Frau realisierte nicht, dass sie jemand aus dem Wasser ziehen will, und klammerte sich unten ans Boot.» Sie hatte schon viel Wasser geschluckt. Mit vereinten Kräften gelang es schliesslich, die Frau an Bord zu holen. Als die Rettungswagen kamen, wurde die Frau hysterisch. «Sie hatte Heulkrämpfe und wollte nicht mehr weg von uns», sagt Bleiker. Durch den Aufprall von der rund 18 Meter hohen Brücke hatte sie leichte Rückenstauchungen erlitten.

Aufstylen für die Presse

Nachdem der Rettungswagen mit der Frau losfuhr und die letzten Befragungen durch Polizisten liefen, bogen ein paar Lokaljournalisten um die Ecke. «Als die Polizisten dies sahen, eilten sie zum Streifenwagen, klappten einen Spiegel aus und rückten sich die Frisur zurecht», erzählt Bleiker und lacht.

«Als die Polizisten die Presseleute sahen, eilten sie zum Wagen und rückten sich die Frisur zurecht.»

Von der lokalen Presse ging die Meldung weiter an Politiker, welche ihnen Mails schickten und sie für eine Beurkundung vorschlugen. Seither hörten sie nichts mehr. «Wir hatten es schon lange vergessen und waren sehr überrascht, als im November die Gemeinde anrief, sie hätten Post vom italienischen Innenministerium erhalten», so Bleiker. In einem festlichen Rahmen übergaben die Gemeindepräsidenten von Uznach und Richterswil den Lebensrettern kürzlich die Urkunde.

Mehrfacher Lebensretter

Wenn er nicht gerade jemanden rettet, ist Bleiker als Bauleiter tätig. Schon vor 15 Jahren hatte er einem Jugendlichen das Leben gerettet. Dieser war alkoholisiert in einen Stausee gefallen. Und vor drei Wochen noch einmal: «In einem Restaurant brach eine Dame zusammen. Mithilfe eines Arztes holten wir sie ins Leben zurück.»

«Man denkt nicht, sondern handelt. Es muss schnell gehen – entweder man hilft oder nicht.»

Jemanden zu retten, sei für ihn selbstverständlich. «Man denkt nicht, sondern handelt. Es muss schnell gehen, entweder man hilft oder nicht.» Dass er dafür eine Urkunde bekommt, macht ihn zwar stolz, aber: «Die Genugtuung habe ich eigentlich schon, weil ich einen Menschen retten durfte.»

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