«Südostschweiz Standpunkte»
«Südostschweiz Standpunkte»
Mit Pesche Lebrument sprach Gion-Mattias Durband
Mit Pesche Lebrument sprach Gion-Mattias Durband

Gion-Mattias Durband
Herr Lebrument, Sie sind Teil eines mehrköpfigen Moderationsteams, das die Sendungen «Südostschweiz Standpunkte» hier in Chur betreut. Ist diese Sendung für Sie eine besondere Herausforderung oder business as usual?
Pesche Lebrument
Für mich ist es insofern etwas Besonderes, weil ich mich eigentlich von der Moderation verabschiedet habe. So bin ich zu dieser Sendung gekommen wie die Jungfrau zum Kinde. Spannend ist es für mich auch, weil es ein neues Format ist. Hier ist Aufbauarbeit gefragt – das hat mich gereizt.
Gion-Mattias Durband
Über SRF 1 wird auch ein grösseres, nationales Publikum erreicht. Geht man da anders vor als bei einer Sendung fürs Regionalfernsehen?
Pesche Lebrument
Das kann ich noch nicht abschätzen. Ich kann mir vorstellen, dass es mehr Reaktionen geben wird. Die Abneigung gegen einen etwaigen Moderator ist vielleicht auch heftiger (lacht) – aber das wird sich noch zeigen.
Gion-Mattias Durband
Neben anderen Schweizer Verlagen ist nun auch die Somedia an der Sendereihe der Presse TV AG beteiligt. Eine besondere Chance für das Medienunternehmen?
Pesche Lebrument
Es ist eine gute Gelegenheit, um aufzuzeigen, dass auch ein mittelgrosser Verlag eine solche Aufgabe stemmen kann. Es ermöglicht zudem, dass die Themen und Stimmen dieser Region auf der nationalen Bühne wahrgenommen und diskutiert werden.
Gion-Mattias Durband
Sie wollen das Publikum bestimmen lassen: Besprochen werden sollen die Themen, die auf dem Newsportal «suedostschweiz.ch» am meisten angeklickt werden.
Pesche Lebrument
Es ist wie ein unfreiwilliger Stammtisch – im besten Sinne: Was brennt dem Publikum unter den Nägeln? Für mich ist es oft auch erstaunlich, welche Themen das Publikum am meisten bewegen. In letzter Zeit waren es etwa die Flüchtlingswelle oder alpine Tragödien – Themen, die an grundsätzlichen Fragen rühren.
Gion-Mattias Durband
Am Sonntag wird «Südostschweiz Standpunkte» zum ersten Mal ausgestrahlt. Was erwartet das Publikum?
Pesche Lebrument
Thema sind Bergunfälle. Auslöser waren die Unglücksfälle am Monte-Rosa-Massiv im Wallis Ende August, die innert 48 Stunden sechs Todesopfer gefordert haben. Betroffen gemacht hat auch der Absturz des international bekannten Bündner Bergsteigers Norbert Joos am Bernina. Während der Vorbereitung auf die Sendung habe ich mich mit verschiedenen Aspekten des Bergsports auseinandergesetzt und dabei Erstaunliches herausgefunden. So ereignen sich die meisten Todesfälle in den Bergen nicht etwa beim Gleitschirmfliegen oder beim Eisklettern – sondern beim Wandern. 64 Todesopfer gab es aufgrund von Wanderunfällen allein im vergangenen Jahr. Für die Sendung habe ich zwei Experten eingeladen: Romano Pajarola, langjähriger Pisten- und Rettungschef Parsenn, und Monique Walter von der Beratungsstelle für Unfallverhütung, selbst eine begeisterte Skifahrerin, Berggängerin und Wanderin. Beide konnten ganz praktisch aufzeigen, in welchen Situationen die Leute sich am Berg oft fahrlässig verhalten und warum es zu so vielen Todesfällen kommt – ob nun beim Skifahren oder beim Wandern. Sie bieten aber auch eine praktische Anleitung, wie man es richtig macht.