Was wissen Sie über die Traditionen rund um den Maibaum?

Drei Spatenstiche gegen den Stamm des Baumes reichen aus, dann ist der Maibaum weg. In aller Seelenruhe können die Diebe sich um den Abtransport kümmern und die überlisteten Wächter müssen tatenlos zusehen.

Um 45 Grad müssen die Diebe den Baum umgelegt haben, bevor die Bewohner der Gemeinde sie erwischen, dann gehört der Baum ihnen. Allerdings - werden sie erwischt, müssen sie ihn wieder aufstellen.

Der Baum gilt erst dann endgültig als gestohlen, wenn die Diebe ihn in ihrer Gemeinde als Trophäe aufgestellt haben. Gelingt es den überlisteten Bewachern, die Diebe auf dem Weg oder beim Wiederaufstellen zu stören, können sie den Maibaum ohne Auslöse wieder mitnehmen.

Für drei junge Burschen in Berlin war der Maibaumklau lebensgefährlich. Die suchten sich für ihren Streich den Baum der Pfaueninsel in Berlin aus. Um jedoch unbemerkt wieder von Insel herunterzukommen, wollten sie mit einem selbstgebauten Floß übers Wasser - und kenterten. Die Burschen konnten sich als Ufer retten, der Baum hingegen war für sie verloren.

Es ist einer der belebtesten Plätze Münchens und doch nicht sicher vor der Tradition des Maibaumkaus. Direkt im Herzstück des Viktualienmarktes ist vor fünf Jahren der Maibaum abhanden gekommen - und keiner hats gemerkt. Als Auslöse wurde für die Burschenschaft eine deftige Party organisiert.

Nur ein kurzes Stück über die Brücke ist es von Laufen im Berchtesgadener Land bis nach Österreich. Das machten sich die Nachbarn vor ein paar Jahren zu nutzen und gingen grenzübergreifend auf Beutetour. Zur Schmach der Bevölkerung aus Laufen stellte sie den Baum für alle sichtbar auf der österreichischen Flussseite auf.

Im Rheinland kann es durchaus passieren, dass vor jedem Haus ein Maibaum steht. Ähnlich wie zu Weihnachten oder Ostern der Garten geschmückt wird, halten es die Rheinländer auch mit der Feier zum 1. Mai. Je bunter der Baum ist desto besser.

Der Maibaum ist ein Zeichen der Fruchtbarkeit - da lassen sich die Rheinländer nicht zweimal bitten und stellen Maibäume auch vor Häusern auf, in denen eine schwangere Frau wohnt. Geschenkt und aufgestellt werden sie meist vom Ehemann oder der Familie als Zeichen der Dankbarkeit und des neuen Lebens.

Im Rheinland gibt es keine Maibäume - oder wenn doch nur sehr selten. Die Tradition hat sich dort nicht durchgesetzt. Es kann nur ein Großereignis geben, und das ist der Karneval.

... den Maiputz: Mit Kräuterbuschen werden dabei die Fensterbänke der Häuser gekehrt. Anschließend werden die Buschen im Fenster aufgehangen. Es soll den Hexen, die in der Nacht ihr Unwesen treiben, ein Zeichen sein, dass dieses Haus geschützt ist.

... Misteln: In der Nach vom 30. April auf den ersten Mai werden vor den Fenstern Mistelzweige aufgehängt. Sie sollen vor den Hexen schützen, die in der Nacht ihr Unwesen treiben. Ist die Nacht gut überstanden, gilt ein Kuss der Liebenden unter dem Zweig als Zeichen einer baldigen Hochzeit.

erhöhte Salznachfrage: Das weiße Gold wurde vielerorts vor die Fensterritzen gestreut, um böse Geister fernzuhalten.

Schon in der Satzung der Ortschaft ist dieser Turnus festgeschrieben. Der erste Maibaum der Ortschaft geht auf den damalige Ortsverwalter zurück, der seiner Frau zum 50. Hochzeitstag etwas Besonderes schenken wollte. An dieses Ereignis und den Liebesbeweis des Ortsmitgründers soll soll das Event erinnern.

Niclasreuth hat keinen geeigneten Stadtplatz, um jedes Jahr ein großes Fest zum Maibaumaufstellen zu feiern. Aus diesem Grund haben sich die Bewohner vor langer Zeit mit umliegenden Ortschaften wie Schönau und Ostermünchen zusammengetan. Wie es zum 50-Jahres-Turnus kam, weiß man heute aber nicht mehr genau.

Der Maibaum in Niclasreuth hat eine ganz besondere Bedeutung. Nachdem bei einem Großbrand 1909 fast der ganze Ort den Flammen zum Opfer viel, stellten die Bewohner zum Zeichen des Neuanfangs ihren allerersten Maibaum auf - denn auch schon 50 Jahre zuvor hatte in dem Ort ein Feuer gewütet und bei beiden Unglücken kam wie durch ein Wunder keine Person zu Schaden. Um an die beiden Unglücke und den glimpflichen Ausgang für seine Bewohner zu erinnern, ist der 50-jährige Turnus bis heute beibehalten worden.

Die ersten Mai-Wiesn kündigten sich an. Um das Neue gebührend zu feiern, ließ Montgelas der Veranstaltung zu Ehren einen Maibaum aufstellen.

Der französische Präsident war am bayerischen Hof zu Besuch. In Gedenken an die französische Revolution, wo die Franzosen bunt geschmückte Bäume in der Bastille aufstellten, ließ Mongelas auch in München einen ähnlichen Baum aufstellen.

Zu Montgelas Zeiten gab es einen besonders harten, langen Winter. Um den Frühling und die Fruchbarkeit der Natur zu begrüßen, ließ Montgelas den Maibaum aufstellen.

Es sind die jungen Mädchen, denen der Schmuck der Maibäume zusteht. Sie sind seit den frühen Morgenstunden im Einsatz, um Blumenschmuck und ähnliches frisch zu basteln.

Gerade für die jungen Burschen ist der Maifeiertag ein fest der Männlichkeit. Zusammen mit ihren Väter ziehen sie los, um den Familien eigenen Maibaum auszusuchen und zu schlagen. Die "Trophäe" wird anschließend stolz den weiblichen Familienmitgliedern präsentiert.

Besonders im Vorfeld sind die Kinder der Gemeinden in der Pfalz und im Saarland aktiv. Sie schreiben die Sprüche, mit denen die Maibäume verziert werden. Jeder kann mitmachen und eine Jury wählt am Ende die besten aus.