Zahlen und Fakten zum Curling

Beim Curling versuchen zwei Mannschaften, ihre jeweils eigenen Curlingsteine näher an den Mittelpunkt eines Zielkreises auf der Eisbahn zu spielen.

Wegen der vielen taktischen Raffinessen wird Curling auch als "Schach auf dem Eis" bezeichnet. Ziel ist nicht nur einen eigenen Stein in der Mitte eines Kreises zu platzieren, sondern auch Steine der Gegner aus dem Spiel zu stoßen (Take-Out) oder deren Position zu verändern (Bump).

Das Ziel-Curling-Spielfeld (genannt sheet) wird so präpariert, dass sich die Curlingsteine mit möglichst wenig Reibung über das Eis bewegen können. Das Spielfeld ist 45,72 Meter lang und 5,00 Meter breit.

Ein Team besteht aus vier Spielern, die als Leader, Second, Third und Fourth bezeichnet werden. Einer der vier Spieler ist der Kapitän (Skip). Er legt die Spieltaktik fest und zeigt mit seinem Besen auf den Punkt, auf den die übrigen Spieler zielen sollen.

Die Curling-Steine haben eine runde geschliffene Form, wodurch nur ein kleiner Teil auf dem Boden aufliegt. Sie sind zwischen 17 und 20 Kilogramm schwer. Durch eine langsame Drehbewegung bei Abgabe des Steins (sogenannter "curl") ist die Laufbahn nicht gerade, sondern gekrümmt.

Der Einsatz eines Besens ist beim Curling ein großer Teil der Taktik. Durch schnelles Wischen auf der Oberfläche vor dem sich bewegenden Curl wird das Eis kurzfristig angetaut und der Curl gleitet schneller über das Eis. Curler tragen Schuhe mit zwei unterschiedlichen Sohlen - einer glatten und einer aufgerauten - um, je nach Situation über das Eis gleiten zu können oder Grip auf dem Eis zu haben.

Curling ist eine Präzisionssportart. So werden alle Sportarten bezeichnet, bei denen es darum geht, ein vorgegebenes Ziel möglichst präzise zu treffen. Dazu zählen unter anderem auch Darts, Kegeln oder Billard.

Curling hat eine lange Tradition - vor allem in Kanada, Schottland, Skandinavien und der Schweiz. Der älteste noch erhaltene Curlingstein stammt aus dem Jahr 1511.

Heute ist der Curling-Sport am meisten in Kanada verbreitet. Im Jahr 2005 waren über 800.000 Kanadier in Clubs als sogenannten Curler organisiert. Dort gibt es auch viele Eisstadien, die nur für den Curlingbetrieb gebaut wurden. Kanada ist auch der Spitzenreiter bei den Olympischen Spielen mit insgesamt neun Medaillen (Zweiter ist Schweden mit nur fünf Medaillen).

Curling wurde 1924 bei den Olympischen Winterspielen ausgetragen, danach aber wieder abgeschafft. Erst seit 1998 gibt es Curling wieder regelmäßig bei den Spielen. Deutschlands beste Platzierungen bei Olympischen Winterspielen waren zwei sechste Plätze (1998 und 2006).