Bin ich ein gefühlsstarker Elternteil?
Bin ich ein gefühlsstarker Elternteil?

Als mein Kind noch ein Baby war, bereitete mir sein Weinen körperliche Schmerzen.
Ich fühle mich oft tief verzweifelt angesichts all des Leids auf der Welt.
Ich vermeide aus ethischen Gründen tierischen Produkte.
Ich nehme mir immer wieder vor, mein Kind weniger anzuschreien – und tue es dann doch.
Ich weine oft, wenn mich ein Film oder ein Buch berührt.
Ich kann gut nachfühlen, wie es meinem Kind bei einem Wutanfall geht.
Partys, Familienfeste und andere Zusammenkünfte vieler Menschen sind für mich unglaublich anstrengend.
Es fällt mir schwer, still zu sitzen.
Wenn ich nicht an der frischen Luft war und mich bewegt habe, kann ich abends nicht schlafen.
Wenn mein Kind mich beschimpft, verletzt mich das sehr.
Ich bin ausdauernd und hartnäckig.
Ich fühle mich oft überreizt von lauten Geräuschen und anderen Sinneseindrücken.
Ich tue mich schwer mit Überraschungen und Veränderungen.
Regelmäßigkeit und Struktur sind mir sehr wichtig.
Ich denke viel nach und neige zum Pessimismus.
Ich habe ein starkes Bedürfnis, jeden Tag Sport zu machen.
Ich wundere mich oft, wie viel andere Menschen schlafen können.
Ich frage mich, wie es andere Eltern schaffen, sich so wenig Sorgen zu machen.
Ich brauche lange, um mich an neue Orte zu gewöhnen (zum Beispiel im Urlaub).
Ich fühle mich von meinen eigenen Gefühlen oft völlig überwältigt.
Oft
„trifft zu/trifft stark“ zu:
Oft
„trifft zu/trifft stark“ zu:
Gefühlsstärke mag für Sie ein neues Wort sein, doch das Temperament kennen Sie schon lange. Sie sind selbst mit diesem explosiven Mix aus Sensibilität und Bewegungsfreude, Wildheit und Verletzlichkeit zur Welt gekommen. Damit haben Sie als Mutter/Vater eines gefühlsstarken Kindes natürlich einen immensen Vorteil: Nur Sie können wirklich nachempfinden, was ihr Kind in extremen emotionalen Ausnahmesituationen fühlt und erlebt. Wobei sich die Gefühlsstärke bei Ihnen und Ihrem Kind in unterschiedlichen Charakterzügen ausprägen kann.
Eine der größten Herausforderungen für gefühlsstarke Eltern im Umgang mit ihrem ebenso tickenden Kind: nicht ständig selbst im Strudel der extremen Emotionen mitgerissen zu werden, sondern bei allem »Mitschwingen« in der Rolle des zumindest einigermaßen stabilen Erwachsenen zu bleiben.
Viel
„trifft ein wenig zu / trifft zu“:
Viel
„trifft ein wenig zu / trifft zu“:
Sie kennen das Gefühl gut, von den eigenen Emotionen überwältigt zu werden, und fragen sich trotzdem oft, warum sich Ihr Kind nicht einfach mal ein bisschen mehr zusammenreißen kann? Klar: Sie sind ein gefühlvolles Elternteil. Angesichts der Dramen im Alltag mit einem gefühlsstarken Kind haben sie darum oft den Gedanken: »Ich bin ja selbst ein sehr sensibler Mensch – aber so ein Theater mache ich deshalb noch lange nicht!«
Was gefühlvollen Eltern helfen kann, ihr gefühlsstarkes Kind besser zu verstehen und liebevoller und geduldiger zu begleiten, ist eine Kombination ihrer beiden Stärken: Sie haben einen klugen Kopf und ein großes Herz. . Das heißt: Sie können sich in das intensive Gefühlsleben ihrer Kinder hineinversetzen, indem sie sich an selbst erlebte, hoch emotionale Situationen erinnern. Und sich dann bewusst machen, dass ihr Kind jede dieser Emotionen hundertmal stärker fühlt als sie selbst.
Viel
„Trifft gar nicht zu/trifft wenig zu“:
Viel
„Trifft gar nicht zu/trifft wenig zu“:
Es klingt, als seien Sie ein sehr regulationsstarker Mensch – also das genaue Gegenteil einer gefühlsstarken Persönlichkeit. Das hat im Alltag viele Vorteile: Regulationsstärke hilft, im Alltag gut zurecht zu kommen, sich wo nötig anzupassen, gradlinig den eigenen Weg zu gehen. Genau diese Rationalität kann regulationsstarken Eltern jedoch auch dabei helfen, ihr gefühlsstarkes Kind liebevoll auf seinem Weg zu mehr Selbstregulationsfähigkeit zu unterstützen. Sie können sich also selbst erklären, was bei einem Wutausbruch gerade im Inneren Ihres Kindes passiert. Und daraufhin aktiv beschließen, den Wutanfall oder die Weinerlichkeit nicht als übertriebenes Theater, nicht als unangemessenes Drama zu sehen. Sondern als eine Art Naturgewalt, die eine bestimmte ruhige, besonnnene Reaktion erfordert – und genau diese Ruhe und Besonnenheit ist ja der große Vorteil regulationsstarker Eltern.
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