11 Fakten über den Karlsruher Zoo, die Sie noch nicht kannten
11 Fakten über den Karlsruher Zoo, die Sie noch nicht kannten
Schon gewusst? Die spannendsten Ereignisse aus 150 Jahren Karlsruher Zoo im Überblick.
Schon gewusst? Die spannendsten Ereignisse aus 150 Jahren Karlsruher Zoo im Überblick.

Früher war alles besser?
"Er wandelte sich von einem Ort der Schaulust, wo viele einzelne exotische Tiere in kleinen Käfigen bestaunt werden konnten, zum großzügig, artgerecht angelegten Lebensraum, in dem Tierpaare oder -gruppen untergebracht sind", beschreibt Autorin Christine Beil im neuen Zoo-Buch, wie sich der Zoo seit seiner Gründung vor 150 Jahren verändert hat.
Siebter Zoo Deutschlands in Karlsruhe
Der 1865 gegründete Tiergarten Karlsruhe ist der siebt älteste Zoo Deutschlands. Die sechs ersten Zoogründer-Städte (Berlin, Frankfurt am Main, Köln, Dresden, Hamburg und Hannover) waren und sind jedoch allesamt deutlich größer als die Fächerstadt. Karlsruhe hatte damals rund 30.000 Einwohner.
Live Big Brother im Zoo?
In den 1920ern Jahren hätte es auf Initiative eines Mitgliedes der Stadtverwaltung und dem Leiter des Frankfurter Zoos beinahe sogenannte "Völkerschauen" im Karlsruher Zoo gegeben. Dahinter verbirgt sich, dass damals als "primitive" Menschen bezeichnete Frauen, Männer und Kinder aus Afrika und Asien für einige Wochen in Hütten auf dem jeweiligen Veranstaltungsgelände leben. Bezahlende Zuschauer können diese bei ihren alltäglichen Tätigkeiten beobachten. Diesen von 1924 bis 1926 diskutierten Vorschlag lehnten Stadtrat und Oberbürgermeister jedoch mehrfach ab. Am Ende gab es dann doch eine Genehmigung für eine "Ausstellung der Indiergruppe" mit 30 Eingeborenen. Diese fand jedoch nie statt - anscheinend, weil man sich nicht über die Eintrittspreise einigen konnte.
Bewohnerrekord
1930 hatte der Zoo Karlsruhe 1.750 tierische Bewohner - bisheriger Rekord. Aktuell leben "nur" noch rund 900 Tiere im Zoologischen Stadtgarten. Diese haben allerdings nun deutlich mehr Platz als die Tiergartenbewohner von 1930. Wegen einer Besucherkrise Ende der 1920er hatte der Zoo mehr und mehr neue Tiere angeschafft, ohne entsprechend Platz zu haben.
2. Weltkrieg: Kein Karlsruher Zoo mehr
Über den gesamten zweiten Weltkrieg hinweg starben über 250 Zootiere. Gegen Ende des Krieges veranstalteten französische Besatzungssoldaten "eine regelrechte Jagd auf die noch im Stadtgarten verbliebenen Tiere", heißt es im neuen Zoo-Buch. Lediglich rund zwei dutzend Kleintiere überlebten den Krieg im Karlsruher Zoo. Zudem wurden zahlreiche Gehege und Grünanlagen vollständig zerstört. So kam es, dass der Tier- und Stadtgarten schließen musste. Der restliche Tierbestand wurde 1945 an den Frankfurter Zoo verkauft.
Umbennung
Erst seit 1960 darf der Zoologische Stadtgarten Karlsruhe beziehungsweise Zoo Karlsruhe offiziell so genannt werden. In diesem Jahr ordnete Günther Klotz die Umbenennung des Tier- und Stadtgartens an. Seit der Schließung in der Nachkriegszeiten waren unter anderem Bären, Pinguine, Elefanten, Raubtiere und Giraffen hinzugekommen. 1977 wurden schließlich Stadtgarten und Zoo miteinander verbunden, weshalb die Anlage seither "Zoologischer Stadtgarten" heißt.