Check-up 35 

Ab 35 hat man alle zwei Jahre Anspruch auf einen kompletten Gesundheits-Check durch den Arzt. Dabei stellt der Fragen zu Krnakheitsgeshcichte und Lebensgewohnheiten, prüft das Funktionieren von Bewegungsapparat, Nervensystem und Sinnesorganen und untersucht den Körper von außen auf Auffälligkeiten. Außerdem misst er Blutdruck und Puls und lässt Blut und Urin im Labor analysieren.
Alle diese Untersuchungen sind eigentlich nicht wirklich unangenehm – trotzdem nimmt sie nur jeder vierte Patient in Anspruch. Die Ausreden: Zu umständlich, zu wenig Zeit, für mich nicht nötig. Gerade, wenn man jung und fit ist, ist der Gedanke an Krankheit weit weg. Dabei beginnen viele Krankheiten oft mit kaum fühlbaren Symptomen, beispielsweise Diabetes, Herz-Kreislauf-Probleme, Schilddrüsen-, Leber- oder Nierenfunktionsstüungen. Gleichzeitig gilt für sie: Je früher sie behandelt werden, umso größer sind die Erfolgssaussichten! Also: Auch in einem hektischen Alltag sollte man sich die Zeit für den Check-Up-35 nehmen.

Sich nackt ausziehen, unter voller Beleuchtung jeden Zentimeter Haut begutachten und vielleicht sogar fotografieren lassen – klingt nicht gerade angenehm für Sie? Damit sind sie nicht alleine! Das Hautkrebs-Screening, das ab 35 Jahren alle zwei Jahre von der Krankenkasse bezahlt wird, ist gerade bei schüchternen Patienten unbeliebt. Trotzdem ist es empfehlenswert, die Haut vom Arzt auf Veränderungen untersuchen zu lassen: Denn bei Hautkrebs werden über 90 Prozent der Patienten durch eine möglichst frühe Behandlung geheilt! Das ist einen kurzen Scham-Moment auf jeden Fall wert.

Ab 50 Jahren haben Sie Anspruch auf eine jährliche Darmkrebs-Untersuchung. Dabei tastet der Arzt den Enddarm ab und untersucht eine Stuhlprobe auf Blut. Ab 55 können Sie wählen, ob sie diese Untersuchung weiter alle zwei Jahre durchführen oder zweimal im Abstand von zehn Jahren eine Darmspiegelung machen lassen. Die Verdauung und alles, was damit zusammenhängt, ist ein echtes Tabuthema, über das die wenigsten gerne sprechen. Daher ist die Darmkrebs-Vorsorge wohl eine der unbeliebtesten. Und zugegeben: Besonders angenehm ist die Untersuchung nicht. Aber: An Darmkrebs sterben in Deutschland pro Jahr rund 26.000 Menschen. Wer zur Vorsorge geht, kann sich schützen: Denn bei regelmäßigen Kontrollen ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass schon Vorstufen und erste Anzeichen von Darmkrebs früh genug erkannt werden, um wirksam behandeln zu können. 

Ab 45 Jahren kann Mann einmal im Jahr zur Vorsorge-Untersuchung auf Prostatakrebs. Dabei tastet der Arzt nach einem Anamnese-Gespräch die äußeren Geschlechtsorgane, die Prostata und die Lymphknoten ab. Nur jeder vierte Mann nimmt diese Möglichkeit aber wahr. Da sollten sich die Männer besser ein Beispiel an den Frauen nehmen: Von denen lässt sich nämlich jede Zweite alle zwei Jahre beim Frauenarzt auf Gebärmutterhals-, Eierstock- und Brustkrebs untersuchen. Denn auch hier gilt: Je früher eine Krebserkrankung entdeckt wird, umso wahrscheinlicher ist eine erfolgreiche Behandlung!

Die wenigsten gehen gern zum Zahnarzt – am liebsten nur, wenn wirklich etwas wehtut im Mund. Dabei empfehlen Experten, mindestens einmal, besser zweimal jährlich Zähne und Zahnfleisch untersuchen zu lassen. Aber: In Befragungen gaben mehr als 30 Prozent der Versicherten an, ihr letzter Zahnarztbesuch sei länger als ein Jahr her. Was viele nicht wissen: Ein gesunder Mund schützt auch den Körper! Denn ist das Zahnfleisch entzündet oder wird Karies nicht behandelt, können Bakterien in den Blutkreislauf gelangen und Herz und Lunge angreifen. Zahnfehlstellungen und Knirschen führen außerdem häufig zu Muskelverspannungen – und dann nicht selten zu Kopf- und Rückenschmerzen. Noch ein Grund, regelmäßig zum Zahnarzt zu gehen, auch wenn man ein wenig Angst hat: Je früher Probleme erkannt werden, umso weniger aufwändig ist deren Behandlung!