Die schönsten Retro-Trikots der Königsblauen...
Die schönsten Retro-Trikots der Königsblauen...
...und womit die Schalker sonst noch gestraft wurden.
...und womit die Schalker sonst noch gestraft wurden.

Der Klassiker
Blau-Weiß gegen Schwarz-Gelb - keine Sponsoren - kein Vereinsemblem. Bis Anfang der 1970er gab es keinen Schnickschnack. Einfach herrlich. Rolf Rüssmann (re.) steht hier 1971 neben Willi Neuberger, der für diesen anderen Verein aus der Nachbarschaft spielte. In dem Dress gewannen die Knappen ein Jahr später den DFB-Pokal und wurden Vizemeister.
Der Schlagkragen
Schlaghosen waren gerade extrem angesagt, nur auf dem Feld etwas hinderlich. Deshalb setzten die Designer 1977 auf einen besonders ausladenden Schlagkragen - nennen wir jetzt mal so. Rüdiger Abramczik demonstriert, wie man durch unauffällige Accessoires geschickt weitere Akzente setzen konnte - einfach zeitlos.
Die Wohltat
Ein leicht veränderter Kragen und wieder drei Streifen auf den Ärmeln. Noch ist in der Saison 1978/79 der Kommerz auf Schalke nicht angekommen. Die Deutsche Krebshilfe ziert zwar die Brust der Schalker, muss dafür jedoch nicht in die Tasche greifen: Eine Werbung zu wohltätigen Zwecken.
Das Äffchen
Das ändert sich in der Folgesaison: Trigema wird der erste zahlende Sponsor der Königsblauen.
Niemand anderes trägt das Trikot der Folgejahre mit mehr Anmut: Ulrich Bittcher hätte den Trigema-Affen der frühen 1990er stolz gemacht. In dem Dress musste Königsblau in der Saison 80/81 zum ersten Mal den bitteren Gang in die zweite Liga antreten.
Der Zwergenaufstand
Doch auch als Zweitligist setzte Schalke Zeichen. 1984 schoss der 18-jährige Olaf Thon im weiß-blauen Paddock's-Dress im DFB-Pokal Halbfinale gegen die Bayern drei Hütten. Das letzte Tor gelang ihm in der 123. (!) Minute - das legendärste Spiel im Parkstadion. Endstand 6:6. Damals gab es noch kein Elfmeterschießen und die Bayern gewannen das Wiederholungsspiel zuhause mit 3:2.
Die erste Augenpeitsche
Was dann passierte, können nur Menschen nachempfinden, die sich in den 1990ern einkleiden mussten. Zu dem Formen-Chaos gesellte sich das erste Mal das Vereinswappen auf der Brust. Wenn dir Steffen Freund in diesem Dress aus der Saison 1991/92 schon zu viel ist, musst du gleich ganz stark sein.
Die zweite Augenpeitsche
Einen schönen Mann kann eigentlich nichts entstellen. Leider ist nicht überliefert, was Jiri Nemec dachte, als man ihn 1993 in dieses Outfit prügelte. Sicher wollte er direkt wieder in den nächsten Flieger, um auf den tschechoslowakischen Laufstegen feinere Fummel zu präsentieren. Gut, dass er geblieben ist. Es sollten deutlich erfolgreichere Jahre auf Schalke kommen. An diesem Stück Stoff scheiden sich die Geister: Liebe und Hass waren auf Schalke noch nie so eng beieinander.
Der europäische Dosenöffner
Dieses bis 1996 aktuelle Trikot ist die farblich einwandfreie Heimvariante der gelben Geschmacksverirrung. Andreas Müller (vorne) markierte darin am 33. Spieltag 1995/96 gegen die Bayern den 2:1 Siegtreffer in der Nachspielzeit. Damit war klar: Nach knapp 20 Jahren durften die Knappen endlich wieder durch Europa reisen.
Der Eurofighter
Was in der Folgesaison in Europa geschah, zaubert dir wahrscheinlich auch jetzt noch eine Gänsehaut auf die Arme. Dieses blutverschmierte Auswärts-Trikot, getragen von Marc Wilmots am 21. Mai 1997, ist für jeden Schalker unbezahlbar. Es symbolisiert den absoluten Willen, mit dem Willi, das Kampfschwein, und die anderen Eurofighter den Uefa-Cup gewannen.
Keines macht mich mehr an
Nanu?! Schon wieder ein gelber Auswärtsdress? Im April 1998 allerdings ungewollt. Für Schiedsrichter Herbert Fandel hoben sich die Schalker Auswärtstrikots nicht ausreichend vom Heimdress des KSC ab. Die Badener boten kurzerhand einen Trikotsatz an - natürlich in gelb. Rene Eijkelkamp trug es mit Fassung. Schiedlich friedlich trennte sich die Akteure mit 0:0.
Das Gefühlschaos
Wo du als Schalker am 19. Mai 2001 das Spiel gegen Unterhaching gesehen hast, weißt du noch. Jeder Schalker weiß das. Diese Adrenalin-Ausstöße, als Ebbe das 5:3 schoss - die Gefühlsexplosion beim Bekanntwerden des Hamburger Treffers. Die Bilder sind eingebrannt in das kollektive königsblaue Gedächtnis. Der weiße Bruststreifen sieht in der Nachbetrachtung aus wie die EKG-Linie nach dem Treffer von Patrik Andersson.
Das Ehrwürdige
Hast du auch an eine Ente geglaubt, als Felix Magath verkündete Raúl verpflichtet zu haben? Wieder so ein Scherz wie bei Zé Roberto II? Von wegen! Der einzig wahre Raúl González Blanco streifte sich das königsblaue Jersey über. Und der Señor streichelte nicht nur die Kugel wie im weißen Ballett - er kämpfte sich auch in die Herzen der S04-Fans. Das Trikot aus 2011 mit dem bisher dauerhaftesten Sponsor (seit 2007) wurde zum Klassiker.