Cold Case Files – 10 spektakuläre ungelöste Fälle

Der Fall der vierjährigen Maddie bleibt bis heute ein Mysterium. 2007 war das britische Mädchen aus der Ferienwohnung der Eltern im Urlaub in Portugal verschwunden, seitdem fehlt von ihr jede Spur. Die portugiesische Polizei stellte die Ermittlungen nach 14 Monaten ein, nahm sie fünf Jahre später jedoch wieder auf. Die britische Polizei eröffnete 2011 eigene Ermittlungen. Der Fall wurde durch die Suchaktivitäten ihrer Eltern Kate und Gerald McCann, beide Ärzte, und das anhaltende Medienecho weltweit bekannt.

2001 verschwand die neunjährige Peggy aus dem oberfränkischen Lichtenberg auf dem Heimweg von der Schule. 2004 wurde Ulvi K. als Mörder verurteilt, nach der Wiederaufnahme des Falls wird der geistig zurückgebliebene Sohn eines Gastwirts aber zehn Jahre später freigesprochen und 2015 aus der Psychiatrie entlassen. 2016 findet ein Pilzsammler in einem Wald Knochen, die von Peggy stammen. Am Fundort des Skeletts werden DNA-Spuren des mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt gefunden, doch die Spuren stellen sich als falsch heraus. Bis heute ist ungeklärt, wer Peggy ermordet hat.

1998 wird die Leiche des damals 13-jährigen Tristan in einer Bahnunterführung in Frankfurt am Main gefunden. Der Junge war bewusstlos geschlagen und gewürgt worden, die Todesursache war ein Schnitt in den Hals. Der Leiche wurden nach Eintritt des Todes beide Hoden sowie Muskelfleisch aus Gesäß und Oberschenkeln entfernt. Bei den Ermittlungen wurden ab 2002 in bis dahin noch nicht gekanntem Maße verdachtsunabhängige Reihenuntersuchungen an Fingerabdrücken durchgeführt. Alle männlichen Einwohner zweier Frankfurter Stadtteile im damaligen Alter von 15 bis 45 Jahren wurden um die Abgabe von Fingerabdrücken gebeten. Ohne Erfolg – der Fall ist bis heute ungelöst.

1989 wurden innerhalb weniger Wochen im Staatsforst Göhrde in Niedersachsen zwei Paare im selben Waldgebiet von wahrscheinlich demselben Täter ermordet. Der zweite Doppelmord fand statt, während die Kriminalpolizei nur wenige hundert Meter entfernt Spuren des ersten Verbrechens sicherte. Das Waldgebiet wurde danach über Jahre hinweg von Spaziergängern und Ausflüglern gemieden. Die Taten sind bis heute nicht aufgeklärt.

Ingenieur und Cousin des Physikers Albert Einstein Robert Einstein lebte mit seiner Familie in der Toskana. Im August 1944 drangen unbekannte deutsche Soldaten in das Haus ein. Als die Soldaten Robert Einstein nicht finden konnten, erschossen sie dessen Frau und die beiden erwachsenen Töchter. In einem Nebengebäude bewachte ein junger Soldat die beiden Adoptivtöchter der Einsteins. Als der Soldat die Schreie der Frauen und Schüsse hörte, brach er weinend zusammen. Die beiden Adoptivtöchter der Einsteins würden heute gerne den Soldaten treffen, der sie bewacht hatte, um sich mit ihm versöhnen. Auch die Ermittler suchen den Soldaten als wichtigen Zeugen. Der Fall konnte allerdings nicht aufgeklärt werden.

Maria Bögerl, Ehefrau des Heidenheimer Sparkassenchefs Thomas Bögerl, wurde 2010 in ihrem Haus überfallen und entführt. Der Entführer forderte 300.000 Euro Lösegeld. Die Lösegeldübergabe sollte an der Autobahn 7 stattfinden. Doch bei der Beschaffung der Geldscheine traten Probleme auf, erst eine halbe Stunde nach der vereinbarten Zeit konnte Thomas Bögerl das Geld ablegen. Die 300.000 Euro wurden nie abgeholt, auch der Täter meldete sich nicht mehr. Ein Spaziergänger fand Maria Bögerls Leiche in einem Waldstück, sie wurde mit mehreren Messerstichen ermordet. Die Polizei geht davon aus, dass der Täter nie beabsichtigte, Maria Bögerl frei zu lassen. Bis heute ist nicht bekannt, wer Maria Bögerl entführt und ermordet hat.

1996 verschwindet die achtjährige Debbie auf dem nur einen Kilometer langen Weg von ihrer Schule in Düsseldorf nach Hause. Seitdem fehlt von dem Mädchen jede Spur. Weder ihre auffällige Kleidung – eine rote Daunenjacke – noch ihr Schulranzen sind je gefunden worden. Die ältere Schwester Anita kann den Verlust ihrer Schwester nicht überwinden. Drei Jahre nach Verschwinden von Debbie erhängt sich die 18-jährige. Die Eltern trauern nun um zwei Töchter.

Im Juni 2001 verschwindet die zehnjährige Adelina auf dem Heimweg von ihrem Großvater in Bremen. Vier Monate später wird ihre Leiche in einem blauen Plastiksack verpackt von einer Pilzsammlerin gefunden. Bei der Tat handelt es sich um ein Sexualdelikt. In unmittelbarer Nähe des Fundortes wurden verschiedene Kleidungsstücke gefunden, aufgrund dessen nicht ausgeschlossen ist, dass insbesondere Personen als Täter in Frage kommen könnten, die als transvestitisch veranlagte Fetischisten einzustufen sind.

Die 19-jährige Bianca Blömeke verschwand ohne Geld, Papiere - und ohne ihr Baby. Das hatte ihr Ex-Freund und Kindsvater am Tag des Verschwindens zur Oma gebracht. „Wir wollen uns aussprechen“, soll er gesagt haben. Danach wollen Nachbarn noch den Streit der beiden gehört haben. Das war im August 2000, seitdem fehlt jede Spur von der jungen Mutter. Der Ex-Freund verstrickte sich in Widersprüche, doch laut Polizei habe es nie zur Anklage gereicht. Bis zum heutigen Tag ist der Fall ungelöst.

Pierre Pahlke aus Essen wird seit 2013 vermisst. Die letzte Spur des Jungen verläuft sich in Amsterdam, auch von der Familie engagierte Privatermittler konnten keine neuen Erkenntnisse in den Fall bringen. Der 21-jährige ist geistig zurückgeblieben, seine Mutter infolge der komplizierten Geburt gestorben. Seitdem kümmerte sich die Großmutter um Pierre. Sie hofft bis heute, dass ihr Enkel nach Hause kommt.