Interview Gian-Luca Tanner
Interview Gian-Luca Tanner
Roman Michel
Gian-Luca, vor eineinhalb Wochen – quasi in letzter Sekunde – hast Du Dir das Ticket für die Europameisterschaften gesichert. Kannst Du diesen Moment beschreiben?
Gian-Luca Tanner
Ich habe mich unglaublich darüber gefreut. Wobei: Die Situation war ziemlich speziell. Ich scheiterte bei den U18-Schweizermeisterschaften im Tessin bereits in den Viertelfinals, weil aber mein letzter Konkurrent um das EM-Ticket zeitgleich seine Partie ebenfalls verlor, stand meine Endrunden-Teilnahme fest.
Roman Michel
Du hast dich über die sogenannte «Road to Klosters» für die EM qualifiziert. Wie kamst Du mit diesem Druck klar?
Gian-Luca Tanner
Für mich war der Druck motivierend. Wenn du einen solchen Event im Hinterkopf hast, pusht dich das zusätzlich. Ausschlaggebend für meine Qualifikation war wohl das Doppel: Da habe ich alle drei Turniere, die für die «Road to Klosters» zählen, gewinnen können.
Roman Michel
Die EM-Luft von Klosters kennst Du ja bereits.
Gian-Luca Tanner
Genau. Ich war in den letzten drei Jahren stets als Linienrichter dabei. Besonders gut mag ich mich an mein erstes Turnier als Helfer 2016 erinnern. Ein gewisser Stefanos Tsitsipas hat das Turnier damals gewonnen.
Roman Michel
Er ist nicht der einzige, der in Klosters seine Profi-Karriere lancierte. Was geht in Dir vor, wenn Du die Siegerliste mit Namen wie Hingis, Söderling oder Chatschanow durchgehst?
Gian-Luca Tanner
Das ist schon cool zu sehen und ist für mich ein Ansporn auf meinem Weg. Aber man muss das auch realistisch betrachten: Einige haben es weit gebracht, andere nicht.
Roman Michel
Welche Ziele hast Du Dir für das Turnier gesetzt?
Gian-Luca Tanner
Ich fühle mich bestens vorbereitet und möchte in Klosters mein bestes Tennis zeigen. Wohin das führt, werden wir dann sehen.