Radio Südostschweiz

Die Motorfluggruppe Oberengadin hat sich so gut es ging, um die Angehörigen der Verunfallten gekümmert. Das waren einerseits die Witwe und die beiden Söhne des verunfallten Piloten, der Mitglied bei uns war. Aber auch um die Angehörigen der verunfallten Passagiere, der beiden Jungen, die ums Legen gekommen sind und die Passagierin, die überlebt hat, haben wir uns gekümmert.

Der Bericht hat bei uns sehr grosses Erstaunen ausgelöst. Er ist unsorgfältig und fehlerhaft. Wir weisen den Bericht in dieser Form zurück und verlangen, dass der Unfall sorgfältig untersucht wird und auch, dass der Bericht überarbeitet wird.

Der Bericht behauptet einerseits, dass der Pilot das Steuer an einen Schüler übergeben habe. Er sagt aber auf der anderen Seite auch, er könne das gar nicht belegen und obwohl der Bericht das nicht belegen kann, führt er die Übergabe dieses Steuers – die nicht belegt ist – als Unfallursache auf. Das ist das Erste, was uns erstaunt.

Das Zweite – und das ist noch viel erstaunlicher – ist im letzten Mai gab es schon einmal einen Entwurf des Berichts und in diesem steht, wenn man das Steuer übergebe, dann sei das keine Unfallursache. Jetzt ist es plötzlich eine und wir wissen nicht warum die SUST ihre Meinung in dem Punkt so komplett geändert hat. Die SUST hat unsere Fragen zu dem Thema nicht beantwortet.

Ein weiterer Punkt ist, dass der Bericht dem Piloten schwere Vorwürfe bezüglich seiner Flugtaktik macht und wenn man als Pilot den Bericht liest, dann fragt man sich tatsächlich, wie er dazu gekommen ist, so zu fliegen und letztlich auch, ob er in Vollbesitz seiner fliegerischen Fähigkeiten war. Wenn man die Untersuchungsakten und den Obduktionsbericht des Piloten anschaut, sieht man, dass der Pilot einen markant erhöhten Wert an Kohlenmonoxid in seinem Blut hatte. Wenn man zu viel Kohlenmonoxyd im Blut hat, dann kann das unter anderem zu Beeinträchtigungen des Bewusstseins führen. Das wäre eine mögliche Erklärung, warum der Pilot so riskant geflogen ist und warum er mehrere Möglichkeiten, wie er eigentlich aus dieser Situation rauskommen hätte können, verstreichen lassen hat. Obwohl der Wert des Kohlenmonoxyds so hoch ist, schreibt die SUST, es sei keine Beeinträchtigung. Das macht sie, obwohl die Ärzte der SUST geschrieben haben, dass man das nicht ausschliessen könne. Die Ärzte sind zu verschiedenen Schlüssen gekommen.

Das sind die Punkte, die wir an dem Bericht kritisieren. Er ist unsorgfältig und fehlerhaft und wir fordern, dass dieser Unfall restlos aufgeklärt wird – und zwar sorgfältig.

Wir werden den Bericht sorgfältig studieren und selbstverständlich macht das auch der Aero-Club, der das Lager mit den Jugendlichen jedes Jahr durchführt. Ob es weiter solche Rundflüge geben soll, wird man gemeinsam entscheiden und schauen was für Lehren aus diesem Bericht gezogen werden können.